Eine „Nachwuchshoffnung“ ist sie längst nicht mehr – mit gerade mal 27 Jahren gehört Zenita Komad bereits zu den Ausnahmetalenten der modernen österreichischen Kunstszene.
Kunstkenner bezeichnen
Zenita Komad als die vielleicht erfolgreichste österreichische
Künstlerin unter 30 Jahren. Viele andere Künstler ihres Alters müssen
noch als Freischaffende versuchen, sich langsam einen Namen zu machen.
Die gebürtige Klagenfurterin hingegen kann bereits mit 27 Jahren eine
eigene Galerievertretung durch die Wiener Galerie Krinzinger vorweisen.
„Das kommt nicht unbedingt häufig vor“, verrät Komad nonchalant dem
FH-Magazin „punkt“. Dabei sind die Werke und Arbeitsmethoden der jungen
Künstlerin alles andere als konventionell. Das deutschsprachige
Künstlermagazin „cream“ bezeichnet ihre Arbeit als rätselhaft, unartig
frech und prickelnd. Zenita Komads Bilder sind vor allem aufreizend und
schaffen eine eigene Welt der Phantasie. „Manchmal versuche ich,
einfach durch den Kaninchenbau zu schlüpfen und Neues zu entdecken. Wie
Alice im Wunderland“.
Bizarre Sinnlichkeit
Betrachtet man ihre Gemälde und Skulpturen, kann es schon mal
passieren, dass man die Realität vergisst und sich in einer bizarren
Welt wieder findet. Wo andere Wunden sehen und vielleicht auch Ekel empfinden, sieht sie
Sinnlichkeit – etwa in den Brüsten, aus denen rote Farbe spritzt, eine
ihrer älteren Arbeiten. Weibliche Körper, Zungen, greifende Tentakel –
ihre Werke sind skurril und gleichzeitig anziehend. Auch Filme und
Texte fließen manchmal als zusätzliche Inspiration mit ein. „Ich bin
sehr aufmerksam und ständig auf der Suche nach neuen Inhalten, die
meine Gegenwart intensiv betreffen. Da zapfe ich viele Quellen an.
Manchmal wache ich nachts einfach auf und notiere einen Satz, nur, um
ihn auch ja nicht zu vergessen.“
Zenita Komad. Foto: APA
Dass sie ihr Leben der Kunst widmen will, wusste Zenita Komad bereits
als junges Mädchen. „Das lag sicher auch an meinem familiären Umfeld,
schließlich ist meine Mutter Opernsängerin.“ Nach ihrem Schulabschluss
ging sie nach Wien, um Bühnenbildnerei und Graphik an der Hochschule
für Angewandte Kunst zu studieren. Anschließend folgte noch eine
Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bereits
während ihres Studiums fiel sie mit ihren neuartigen, phantasievollen
Projekten auf. 2007 gewann sie sogar das eines der acht
Schindler-Stipendien des Museums für Angewandte Kunst (MAK). Das
brachte sie für ein Jahr nach Los Angeles, um dort ihr künstlerisches
Schaffen weiterzuentwickeln.
Was aber ihr nächstes großes Ziel ist, verrät sie nicht. „Meine Malerei
ist schließlich nicht strategisch. Würde zu einer ‚Alice im Wunderland’
auch gar nicht passen.“