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When Heaven Kisses Earth Part II

Zenita Komad zeigt in der Galerie Krinzinger eine Weiterentwicklung ihres in China entstandenen Projekts »When Heaven Kisses Earth«. In Anlehnung an die 64 Weissagungen im »Buch der Wandlungen« (»I Ging«) entwickelte Komad einen Raum, der aus drei Schlüsselelementen besteht: Chien (das Schöpferische / der Himmel ), Kun (das Empfangende / die Erde – auf dem Boden), und Tai (Frieden – auf den Wänden). [»The walls measure 280 cm high, and the floor 800x800cm. Each square meter is divided into 3 squares: 35×33,3, (sum of digits: 8 八) sum of digits: 3 三 symbolizes the triad heaven/earth/human, 64×3 192×3 = ( sum of digits 576 : 9 sum of digits; 9 九 symbolizes dragon… sum of squares: walls 576 + heaven 64 + earth 64 = 704 sum of digits: 2 sum of digits: 2 二 symbolizing Yin und Yang« (Zenita Komad, Roomconstruction)]. »Mrs. Yin« und »Mr. Yang« zeichneten in einer prozessualen Performance während der gesamten Ausstellungszeit in Peking die Symbole für Tai an die Wände. Zentrales Objekt der Installation ist eine die Geburt darstellende und Zukunft symbolisierende Skulptur. In der Galerie Krinzinger ergibt Komads Raumkalkulation die Zahl 5 – als Quersumme des bespielten Raums steht sie für die vollkommene Zahl des Mikrokosmos Mensch. Und Menschen sind auch die Protagonisten der 64-minütigen Performance während der Eröffnung der Ausstellung: In Intervallen werden die Akteure nach einer Partitur atmen. Im Rhythmus werden die Protagonisten die Wandzeichnung vollenden. Während es meditativ zu einer inneren Einkehr kommt, wird gleichzeitig ein neues Werk von Zenita Komad zum Leben erweckt. Die Performance ist die von Komad komponierte Ouverture, diese verweist auf die neue Oper von Zenita Komad und Bernhard Lang. In den letzten Jahren hat Zenita Komad ein Parallaluniversum geschaffen: Zenita City, das bald zu Zenita Galaxy und in weiterer Folge zu Zenita Universe wurde - ein Kosmos der ihre Werke beinhaltet, aber ebenso ein stetig wachsendes Netzwerk aus Bewohnern, Rezipienten, Transmittern und Kollaborateuren. »Obwohl Komad einerseits sich mit ihren reinen Schriftbildern der alles Körperliche und Materielle ausschließenden Abstraktion der Konzeptkunst annähert, sind andererseits die meisten Bildträger Materialisierungen des malerischen und skulpturellen Metiers.«

Peter Gorsen in: Zenita Komad, Opus IV. Selected works